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Montag, 14. September 2020

 51 km von Erlangen Bruck nach Herpersdorf

Angedacht hatten wir diese Wanderung als Training für den 50/12 Megamarsch in Nürnberg. Mittlerweile mein dritter Marsch über 50km, aber auch für mich ist das noch eine große Herausforderung. Ich möchte außerdem erreichen, das die Distanzen um 30-40km eine gewisse "Normalität" erreichen, was Regeneration und Fitness betrifft. Es soll auch in meiner Psyche eine gewisse Sicherheit herrschen für solche Distanzen. 



Diesmal ging es von Erlangen Bruck nach Lichtenau, wobei Herpersdorf der Endpunkt für die Tour war. Freundlicherweise habe ich da einen Bekannten, der uns dann ein so tolles Essen auftischte, das allein Dieses eine solche Wanderung wert war :)

Die Strecke selbst war wunderbar ausgeglichen, genau so würde ich mir einen Megamarsch wünschen. 6km waren meine Paradedisziplin, Asphalt, und man konnte hohe Geschwindigkeiten ziehen. Bis nach Fürth ging es am Kanal entlang, und weil wir so früh gestartet sind, gelangen uns ein paar exzellente Aufnahmen. Der Rest der Strecke war Waldwanderweg, wunderschön im Wald westlich von Fürth, und Feldwege, die üblichen Maisfelder. 

Warum schreibe ich diesen Artikel? Weil es natürlich einige neue Erkenntnisse für mich gab, wenn ich die Wanderung vergleiche mit meinen vorherigen Distanzläufen:

Die Trinkblase ist unverzichtbar

Ohne meine Neuanschaffung dieser Trinkblase von Source hätte ich es nicht geschafft. Es überwiegen im Großen und Ganzen die Vorteile dieser Lösung. Bis zu 3 Liter Wasser bringe ich in Flaschen nicht so optimiert in dem Rucksack unter. Und das wichtigste: ich konnte mir durch eine Trinkblase angewöhnen, endlich in ausreichender Menge und vor allem in zeitlich viel kürzeren Abständen Wasser zu konsumieren.

Der vermeintlich viel zu große Rucksack taugt wunderbar für so eine Strecke

Meinen Deuter AC-Lite 50+10 (Also maximal 60 Liter Volumen) wird von vielen als Overkill für solch eine Distanzwanderung unter Megamarsch-Bedingungen bezeichnet. Doch dies kann ich (mal wieder) nicht bestätigen! Den AC-Lite kann man klein zusammenschnüren, und es ist vor allem das Tragesystem, welches so genial ist, das ich den vermeintlichen Nachteil eines zu großen Rucksackes gerne ignoriere. Ich habe den AC-Lite 50+10 auch mal in einem Artikel im Detail betrachtet.

Ein Laufbuddy hilft ungemein

Bisher habe ich diese Distanzen alleine durchgezogen. Diese Wanderung hat mir gezeigt wie sehr ein Wanderbuddy auf der Langstrecke hilft. Auf dem Megamarsch ist das im Allgemeinen kein Problem, denn wenn man sozial nicht völlig eingekehrt ist, dann lernt man dort so oder so zig neue Leute kennen. Aber auch auf Privattouren über solch lange Distanzen möchte ich in Zukunft zusehen, diese nicht mehr alleine zu machen.

Diese Haferriegel sind klasse

Bei DM hatte ich diesmal als Teil der Marschverpflegung diese Haferriegel gekauft. Ich mag hier keine direkte Produkte benennen. Aber man findet sie sehr leicht, im Grunde ist das mit einem Sirup zusammengepresse Haferflocken. Ein Riegel hat 200kcal. Man kann sie also sehr gut portionieren, sie sind in BIO Qualität, und haben durch jede Menge Ballaststoffe dennoch einen recht hohen Sättigungsgrad.

Alles in Allem hoffe ich nun, das der Megamarsch in Nürnberg trotz Corona vielleicht die Zulassung bekommt. Die Teilnehmerzahl wurde bereits auf 1000 beschränkt. Heute habe ich gelesen, das der 100km Marsch in Frankfurt, ebenfalls mit auf 1200 Teilnehmer beschränkter Teilnehmerzahl offiziell zugelassen wurde. Die Hoffnung bleibt, das Nürnberg nachzieht.


Dienstag, 30. Juni 2020

Von Erlangen-Bruck nach Ebermannstadt (2 Tage)

Ich startete am Freitag Abend nach Feierabend. Da mir wohl bewusst war, das ich so viel Zeit nicht mehr habe, packte ich in Windeseile meine Sachen und wählte ich den Campingplatz Rangau am Dechsendorfer Weiher als erstes Ziel. Für den ersten Tag sollte diese Distanz von ca. 8 km erstmal reichen. Am recht angenehmen Campingplatz mit guten Sanitäranlagen richtete ich mir mein Tarpzelt ein, und genoss den Abend.


Gut und wichtig das die Bushbox auch mit einem Trangia Brenner kompatibel ist. So gabs am Morgen erstmal Kaffee. Nach der Abmeldung vom Campingplatz ging es dann los Richtung Möhrendorf, und schliesslich auf den Main-Donau Kanal, geradewegs nach Forchheim.


Bei extrem schwülem Wetter war ich auch sehr dankbar für meine Schlauchmütze. Inzwischen will ich die nicht mehr missen und habe sie immer dabei. Im Winter lege ich sie doppelt und habe so immer einen Wärmeschutz, im Sommer schützt sie meinen Kopf vor der Sonneneinstrahlung. Nach etwa 15 km laufen nur am Kanal komme ich an der Schleuse Hausen vorbei. Von dort aus ziehe ich rechts nach Forchheim weiter.

In Forchheim angekommen musste ich dringend meinen Wasservorrat erneuern sowie etwas essen. Aktuell habe ich ja immer nur einen Liter Wasser mit mir, weil ich noch keine klare Meinung zu diversen Trinksystemen habe. Zum Glück gibt es nach dem Bahnhof gleich einen BIO-Laden. Nachdem ich mir den Bauch vollgeschlagen hatte ging es weiter Richtung Ebermannstadt. Dazu musste ich Forchheim mehr oder weniger durchlaufen. Auf dem ca. 10km langen Teilstück der Wanderung nach Ebermannstadt komme ich an einem der Höhepunkte in der Fränkischen Schweiz vorbei, dem Walberla, ein Berg mit einer markanten Hochebene, auf der schon die Kelten hausten.


Es war noch erträglich zu laufen, doch meine Durchschnittsgeschwindigkeit sank schon merklich ab. Eine weitere Pause habe ich mir gegönnt. Ich hatte es schließlich auch nicht eilig. Hier merkte ich, wie wichtig es ist, die Beine mal hochzulegen.


Mit der Wiesent, dem Fluss der durchs gleichnamige Wiesenttal im Herzen der fränkischen Schweiz führt, verbindet mich viel. Schon als Kind habe ich dort gespielt und viele Abenteuer erlebt.
Auch in Ebermannstadt zeigt sich die Wiesent von ihrer schönsten Seite.


In Ebermannstadt angekommen traf ich meine Familie wieder, und konnte das erste Mal meine Hängematte ausprobieren. Und was soll ich sagen, ich bin begeistert! Ich konnte sehr viel besser darin schlafen als ich mir vorgestellt hatte, und die Hängematte bildet eine optimale Kombination mit meinem Tarp.


Alles in Allem war das mal wieder ein richtig erfüllender Trip. Mit einer Gesamtdistanz von 39km auch von der sportlichen Seite her nicht zu verachten. Gerne wieder!

Diese Wanderung auf Komoot.

Montag, 9. März 2020

Der umstrittene Abriss der Erlanger "HuPfla"

Zwischen 1834 und 1839 wurde in Erlangen am Schwabachgrund die Heil- und Pflegeanstalt erbaut. Es war das erste Gebäude in Deutschland mit panoptischer Architektur. Bis 1920 galt die von den Erlangern auch "HuPfla" genannte Heil- und Pflegeanstalt als eine der modernsten Anstalten Europas.

Wie viele historische Gebäude hat auch dieses eine dunkle Vergangenheit. In der Zeit des Nationalsozialismus wurden hier während der "T4-Aktion" viele Patienten untergebracht, die später durch Euthanasie getötet wurden. In der Kriegszeit starben hier weitere 1500 Menschen an Ernährungsmangel. [1]

In den 70er Jahren wurde die Anstalt schließlich abgerissen; übrig blieb das imposante Kopfgebäude.

Nun steht der Abriss des Kopfgebäudes offenbar kurz bevor. Im April 2020 soll damit begonnen werden. Dieser Abriss ist umstritten, da das Kopfgebäude unter Denkmalschutz steht.

Für mich ein Anlass, einmal dort hin zu wandern und noch ein paar Fotos des recht imposantem Kopfgebäudes zu nehmen. Bemerkenswert ist, wie es als einziges altes Gebäude umringt von modernen Universitätsgebäuden die Landschaft prägt.

Diese Wanderung auf Komoot





Quellen:

  • [1] https://de.wikipedia.org/wiki/Psychiatrische_Universit%C3%A4tsklinik_Erlangen#Die_Erlanger_Psychiatrie_im_Dritten_Reich